1984 wurde Dr. Rotraud A. Perner vom Freien Wirtschaftsverband auf dem „Hoffnungsmandat“ (6. Stelle auf der Wahlliste) für die Wahlen in die Wiener Wirtschaftskammer kandidiert und führte einen aktiven Wahlkampf mit dem Wahlprogramm, eine eigene Berufsgruppe der Psychologischen Berater innerhalb der Allgemeinen Innung des Gewerbes zu errichten und eine Ausbildungsordnung festzulegen, um die vom Berufsverband der Psychologen (BÖP) geplante Beseitigung dieses bislang freien Gewerbes zu verhindern.

Nach Erlangung dieses Mandats verwirklichte sie 1985 die Berufsgruppengründung: Zuerst suchte Perner repräsentative Mitglieder für das Wiener Leitungsgremium. Neben Dr. Rotraud A. Perner als Vorsitzende, der Unternehmensberaterin Mag. Elisabeth Heller und dem Detektiv Karl Schopf als Stellvertretern waren dabei: Dr. Othmar Hill, Dr. Richard Picker, Gretl Pilz und Dr. Herbert Rauch. Der zuständige Sekretär der WKW war damals Fred Baumgartner.

Diese Personen erarbeiteten die Erste Befähigungsverordnung für das nunmehr gebundene Gewerbe der Psychologischen Berater.

Die umfangreiche Informations- und Verhandlungstätigkeit in der WKO (Rechtsabteilung/ Dr. Kupka), im Parlament sowie den betroffenen Ministerien und Berufsverbänden wurde von Dr. Perner, einmal gemeinsam mit Dr. Hill, durchgeführt; bei der Gestaltung der BefähigungsVO war Dr. Picker federführend.

Im Zuge der Gesetzwerdung der Gewerbeordnung 1989 wurde Dr. Perner noch am Vortag der parlamentarischen Abstimmung vom damaligen Nationalratspräsidenten Mag. Leopold Gratz zugesichert, dass der Name Psychologische Berater der Berufsgruppe erhalten bleiben würde. Um so mehr irritierte, dass am nächsten Tag bei der Abstimmung die Berufsgruppenbezeichnung ohne Wissen und Zustimmung der betroffenen Gewerbetreibenden auf „Lebens- und Sozialberater“ geändert aufschien.

Dies war einer der Gründe, weswegen Dr. Perner dem Freien Wirtschaftsverband, der als Lobby für Gewerbetreibende versagt hatte, mitteilte, dass sie nicht mehr als Funktionärein zur Verfügunmg stehen wolle.

In Anerkennung ihres Einsatzes für den Aufbau der „dritten Säule“ in der psychosozialen Versorgung der österreichischen Bevölkerung wurde Dr. Perner gemeinsam mit Dr. Alfred Pritz für das Psychotherapiegesetz und Dr. Heiner Bartuska für das Psychologengesetz 1993 von Gesundheitsminister Dr. Michael Ausserwinkler das silberne Ehrenzeichen der Republik verliehen.


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