Erschienen in der Zeitschrift
„Der Vierzeiler“
(Ausgabe 02/2015)

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Rotraud A. Perner | Musik ist eine Reflexion der Zeit, in der sie entsteht (Diana Ross)

Wenn man Beethovens „Wut über den verlorenen Groschen“ hört, fängt es an zu kribbeln. Musik ist ansteckend. Wir drücken in ihr unsere Stimmungslagen aus – aber wir können auch von anderen in solche hineingelockt werden. Deswegen ist es wichtig, Musik – wie einen Menschen – in ihrem Charakter zu erkennen.

Burnout ist eine gesunde Reaktion auf ungesunde Zustände.

Wo man singt, da lass dich ruhig nieder …

Wes das Herz voll ist, des gehet der Mund über

Das Heilmittel gegen Erschöpfung ist Schöpfung!

Musikhistoriker forschen dann auch, in welcher Stimmung sich Komponisten befunden haben, als sie ihre Werke schufen und schreiben dann gelehrte Abhandlungen darüber. Das passt nur nicht bei Auftragsarbeiten – da heißt die Herausforderung dann, sich in das Thema, den Anlass, die Zuhörerschaft einzufühlen. Deswegen spielt man ja auch bei Begräbnissen meist Musik, die einen zum Weinen bringt – damit man sich vor den anderen Trauergästen nicht schämen muss, wenn einem die verblichene Person insgeheim keine Träne wert war.

Umgekehrt kann Musik aber auch helfen, unleidlichen Zuständen zu entkommen. Erschöpfungszuständen etwa – und deren Vorstufe, dem Burnout […]